Sonntag, 3. Februar 2008

Ich gebe ja so schnell nicht auf!

Brief an die Bundeskanzlerin Merkel am 03.02.08

cc: CDU Bremerhaven,CDU Bremen, Nordsee-Zeitung Bremerhaven, Sonntags-Journal Bremerhaven, Stadtteilkonferenz Lehe

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,

ich bin eine große Anhängerin Ihrer Person und Ihrer Politik, doch heute muss ich Ihnen über das parteischädigende Verhalten Ihrer Parteigenossen in Bremerhaven schreiben. Unser Herr Bürgermeister Teiser benimmt sich seit Jahren so arrogant den Bürgern gegenüber, so dass viele Bremerhavener inzwischen der Meinung sind, dieser Mann ist nicht mehr tragbar. Angefangen hat es mit einer Luxusreise nach Abu Dabi, wo er sich urlaubmachend im größten Hotel der Welt filmen ließ, so dass viele Bürger sich darüber aufregten. Als Bürgermeister der ärmsten Stadt in Deutschland zeigte er so wenig Fingerspitzengefühl für seine Mitbürger, dass viele damals schon seinen Abgang forderten. Natürlich ist es seine ganz persönliche Sache, wo er Urlaub macht und wie, aber muss man es dann filmen lassen und den Bürgern der Stadt vor die Nase halten. Meiner Meinung nach war das einfach nur dumm und arrogant. Nun haben wir hier jetzt noch ein zweites Problem. Die Stadt, d.h. die regierenden Parteien (grosse Koalition) haben ohne jegliche Bürgerbeteiligung beschlossen, ein altes traditionsreiches Gelände, das von vielen Freizeitkickern genutzt wird und den Bremerhavenern am Herzen liegt, zu verkaufen und den Billigmarkt Kaufland dort hinzusetzen. Einmal abgesehen davon, dass Bremerhaven schon Billigmärkte genug hat und der Stadtteil, in dem es gebaut werden soll, schon lange mit vielen Geschäfts- und Wohnungsleerständen zu kämpfen hat, haben wir in unmittelbarer Nähe eine Industrie-Brache, die unbedingt bebaut werden muss. Dieses Gelände eignet sich hervorragend für eine neue Bebauung und es gibt auch einen Investor, der es so bebauen würde, wie die Bürger des Stadtteils es benötigen und wollen. Dieses wurde auch gerade vor ein paar Tagen auf einer Stadtteilkonferenz deutlich bestätigt . Aber nein, die Politiker halten an ihrem Beschluss fest und ignorieren die Interessen der Bürger. Ganz Bremerhaven ist sehr verärgert darüber und die Medien wie Zeitungen und Fernsehen (Radio Bremen) haben dies auch schon deutlich wiedergegeben.
Die CDU hat auf Ihrem letzten Parteitag beschlossen, die Bürger bei der Städteentwicklung und Planung mehr zu beteiligen, weil es ein wichtiger Part der Gesellschaft ist. Hier in Bremerhaven wird diese Beteiligung derart missachtet, dass man nur noch von Ignoranz und Arroganz und Kungelei der Machthaber spricht.
Ich bin mir sicher, dass dieses Verhalten zu einer Abwahl, zumindest der CDU in Bremerhaven führt, denn sie hat hier von Haus aus einen schweren Stand. Ich frage Sie nun Frau Bundeskanzlerin, muss das nach dem Debakel in Hessen nun auch im Land Bremen passieren?
Ich möchte Sie im Namen vieler treuer CDU-Wähler bitten, hier bitte ein Machtwort zugunsten der Bürger zu sprechen. Dass Sie das gut können haben Sie beim EU-Gipfel und anderen Anlässen gezeigt. Mich und viele Bremerhavener würde es jedenfalls freuen.
Ich hoffe, ich habe mich mit meinem Anliegen nicht vergebens an Sie gewandt und würde mich über eine persönliche Nachricht von Ihnen in dieser Angelegenheit freuen. Ich weiß auch, dass Sie nicht jede Email Ihrer Wähler lesen können, aber vielleicht habe ich ja doch Glück und dringe zu Ihnen persönlich vor. Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Politik und ich hoffe, Sie bleiben uns noch lange als Kanzlerin erhalten.

Zur genaueren Info über das Gelände noch ein Link zum Blog der
Unabhängigen Projektgruppe Kistnergelände

Einen herzlichen Gruss aus dem
armen, aber doch schönen Norden
Brigitte Ehlers

1 Kommentar:

juwi hat gesagt…

Hallo Brigitte,

letzte Woche war ich auf einer Dienstreise in Hamburg, so dass ich leider nicht zur Stadtteilkonferenz kommen konnte.

Vielleicht hätte ich die Zeitungen der letzten Woche einfach liegen lassen sollen ...

Hab' ich aber nicht, und deshalb habe ich mich erst mal furchtbar aufgeregt.

Super Idee mit deinem offenen Brief. Würde mich sehr interessieren, was du darauf für eine Antwort bekommst. Mal sehen, ob die Hafenstraße mit den angrenzenden Wohngebieten am Ende vielleicht näher an Berlin, als an den Stadthäusern liegt.

Gruß,
Jürgen