Dienstag, 12. Februar 2008

Politik als Job, nichts für mich!

Als ich neulich auf der Stadtverordneten-Versammlung war, wurde mir wieder einmal klar, dass Politik kein Job für mich wäre. Also das, was dort aufgeführt wurde, glich einem Kasperltheater ungemein. Es gab nicht nur einmal die Situation, dass sich alle Parteien über einen Antrag im Grunde einig waren, aber um diesem Antrag nicht sofort nachzugeben, sollte er erst einmal verwiesen werden in einen Unterausschuss. Für mich war das der reine Kindergarten. Man stritt sich um Sachen, die schon Jahre erledigt sein könnten und dann auch viel weniger Geld gekostet hätten, aber nein, Hauptsache man ist kontra und gibt der anderen oder den anderen Parteien kein Recht. Dieses Hick-Hack ging mir dermaßen auf die Nerven, dass es nur schwer auszuhalten war, still auf dem Platz sitzen zu bleiben und nicht schreiend rauszulaufen. Auch von Demokratie konnte man nichts erkennen. Nicht, dass die rechten gewählten Vertreter, zu meinen gewählten Vertretern gehören, aber wenn sie dann schon gewählt wurden, müssen sie auch die demokratischen Rechte wie die anderen Vertreter bekommen. Und dass war eindeutig nicht der Fall auf dieser Versammlung. Einer dieser Herren forderte, dass er zu interdisziplinären Sitzungen vor den Hauptsitzungen auch eingeladen werden müsste, da die Vertreter der großen Parteien dazu eingeladen werden würden, nur er nicht. Dieser Antrag wurde dann einfach mal so abgeschmettert mit einer fadenscheinigen Begründung, was ich nicht richtig finde. Wenn Demokratie, dann für alle, ob es mir nun passt oder nicht. Die FDP und noch eine andere Partei waren übrigens dafür und das wiederum fand ich gut. Man sollte doch über diesen Dingen stehen und zeigen, dass man keine Angst vor den Rechten hat und nicht nur aus Opportunismus handeln. Hier und überhaupt in der ganzen Sitzung habe ich vermisst, dass die Leute ihre eigene Meinung kundtun und sich nicht nur dem Fraktionszwang unterwerfen. Auch fragte ich mich, wofür braucht ein Zoo am Meer 6 man höre und staune sechs Aufsichtsräte? Wenn das nicht eine bloße Postenschacherei war, dann soll mir einer das mal genau erklären. Zwei Aufsichtsräte wären hier doch allemal genug, aber nein es müssen 6 sein. Auch war ich verwundert, dass ein hoher Beamter während seiner Dienstzeit und als solche bezeichne ich die Stadtverordnetenversammlung Wein trinkt. Tut er das auch im normalen Dienst? Was ist mit der sogenannten Vorbildfunktion, die man in so einer Stellung ausüben sollte?
Fragen über Fragen, aber eins war für mich nach über 4 Stunden wieder mal klar, Politik ist ein dreckiges Geschäft und es sieht nicht danach aus, dass sich dies in der nächsten Zeit ändern würde. Und so bin ich dann gegangen, obwohl die Sitzung noch lange nicht beendet war, weil man durch diese ganzen Spielchen einfach nicht in der Tagesordnung weiter kam. Und ich bin froh, dass ich mich abends dann noch im Spiegel anschauen konnte, was für einige Politiker sicher schwierig sein muss.

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