Dienstag, 21. April 2009

Sie sollten alle abgewählt werden ......

Beim heutigen Blick in die Zeitung überkommt mich wieder die Wut. Unter der Überschrift "Politiker fahren Klimakiller" wird dann berichtet, dass die Dienstwagenflotte der Bundesregierung nach wie vor übermotorisiert ist. Und gerade einige Frauen sind dabei diejenigen, die die größten Klimakiller fahren. Dass es gerade die Ministerinnen für Entwicklungspolitik und Justiz also Gerechtigkeit sind, macht es meiner Meinung nach noch schlimmer. Weiter geht es dann mit der Berichterstattung über den beim Skifahren verunglückten Ministerpräsidenten Althaus. Er spult seine Rede ab wie auswendig gelernt, Gefühle kommen nicht zum Ausdruck. Ein paar Worte zum Unfall, aber dann geht es zur Tagesordnung über. Nur ja keine Schwäche zeigen, das würde ja den Wahlkampf gefährden. Also für mich ist das alles unbegreiflich. Vorbilder braucht das Land und nicht immer nur Leute, denen Macht und Prestigegehabe über alles geht. Wenn die Bundesregierung auf spritsparende kleine Autos umsteigen würde, wäre das ein Signal und wenn der Herr Althaus mehr Mitgefühl und Anteilnahme am schrecklichen Tod der Unfallgegnerin gezeigt hätte, hätte ihm das wahrscheinlich mehr Wähler gebracht als so ein kühler, kalkulierter Auftritt vor der Presse.

1 Kommentar:

juwi hat gesagt…

Hallo Brigitte,

Mitgefühl und Anteilnahme aufgrund von persönlicher Betroffenheit hätte Herr Althaus aber auch nicht in der Öffentlichkeit zur Schau stellen dürfen. Man hätte ihm dann möglicherweise nachsagen können, es ginge ihm nur darum, damit einige zusätzliche Wähler auf seine Seite zu ziehen. Das hätten viele Menschen ihm sicher noch viel mehr übel genommen. Sein Problem ist einfach, dass er als Kandidat im Wahlkampf für jeden sichtbar im Rampenlicht steht. Ich glaube, dass ich mich an seiner Stelle erst einmal aus der Öffentlichkeit zurück gezogen hätte, anstatt im Wahlkampfrummel die Gallionsfigur zu spielen.

Deine Wut bezüglich der Rolle von Politikern im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Klimakatastrophe kann ich gut nachvollziehen. Mit jedem Tag, der tatenlos, aber dafür voller politischer Lippenbekenntnisse verstreicht, sehe ich schwärzer, wenn ich an die Zukunft meiner Kinder und deren Nachfahren denke.

Gestern konnte ich es nicht lassen, mir trotz der späten Sendezeit noch den Film "Die Wolke" anzusehen. Gegen Ende des Films, wenn jeder Zuschauer eine Ahnung davon bekommen hat, was es heißt vor einem Super-GAU in einem Atomkraftwerk zu fliehen, und dann mit den Folgen der Strahlenkrankheit konfrontiert zu werden, kommt ein Politiker in einer Nachrichtensendung zu Wort, der vollmundig verkündet, man würde die anderen Atomkraftwerke jetzt selbstverständlich "vorerst vom Netz nehmen". Wahrscheinlich werden die auch eines Tages verkünden, dass die fossil befeuerten Kraftwerke "vorerst" vom Netz genommen werden, und versprechen, dass sie "vorübergehend" von ihren Spritfressern auf das Fahrrad umsteigen, wenn die ersten Küstenstädte und die ersten Inseln in den Fluten des ansteigenden Meeresspiegels versunken sind.

Gruß,
Jürgen