Sonntag, 27. September 2009
Wahl in Deutschland
Also, ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Angela Merkel bleibt weiter Kanzlerin und das ist gut so. Die SPD ist natürlich sehr abgestraft worden, ist für mich aber auch verständlich, denn sie war für viele ihrer früheren Wähler nicht mehr links genug. Dafür haben die Linken einen grossen Teil der Stimmen der ehemaligen SPD-Wähler bekommen, jubeln nun und fühlen sich bestärkt in ihrer Position. Aber auch die Grünen haben zugelegt, was ich persönlich auch sehr gut finde, denn sie sind ein wichtiger Faktor in der heutigen Gesellschaft. Traurig ist natürlich die geringe Wahlbeteiligung, das ist wirklich ein Armutszeugnis für uns, denn wer nicht wählt, kann erstens hinterher nicht meckern über die schlechte Politik, die gemacht wird und zweitens können wir froh sein, dass wir überhaupt die Möglichkeit haben zu wählen und uns auch noch aussuchen können was wir wählen, was ja in vielen Ländern nicht möglich ist.
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8 Kommentare:
Wie paßt denn die Zufriedenheit über das Wahlergebniss, mit der UNZUFRIEDENHEIT bezüglich des Stadtteiles Lehe zusammen?
Da bitte ich doch um Aufklärung!
MfG
Gerd
Hallo Gerd,
im Grunde hast Du Recht, dass es nicht zusammenpasst und ich habe mir auch sehr den Kopf zerbrochen, was ich wähle, aber da ich Angela Merkel für eine gute Kanzlerin halte und ich immer wieder feststelle, dass die rein CDU-geführten Länder wirtschaftspolitisch besser dastehen als die SPD-geführten, bin ich mit dem Ausgang der Wahl zufrieden. Gewählt habe ich anders, weil ich es tatsächlich nicht mit meiner Unzufriedenheit vereinbaren konnte, einen Vertreter der grossen Parteien hier zu wählen. Der Mensch ist eben nicht perfekt, sonst würde die Welt anders aussehen:). Und richtig abstrafen kann man die bei uns regierenden Parteien ja eh nur bei der Kommunalwahl.
Gruss
Brigitte
Norbert aus Maintal
Lieber Leher Butjer,
1. ich weiß nicht was oder wer ist Leher Butjer. Bitte Erklärung.
2. Unter dem Kürbiskopf steckt be-
stimmt Frau Künast von den Grünen nach der Wahl mit ihrem ganz tollen
Satz: Wir " Grüne " nehmen den Auftrag der Wähler an und gehen in die Oposition. Hat sie wirklich ge-
meint, daß die Wähler Ihre Partei nochmals in der Regierung sehen wollen. Vor 1 1/2 Jahren bei der 1.
Hessenwahl ( die Wahl vor der Ypsilanti Geschichte ) hatten die
Grünen 25 % der Stimmen verloren.
Die CDU Hessen ebenfalls 25 % - wer
hat sich als großer Wahlsieger ausgerufen - Die Grünen -.
Um mehr Stimmen in Deutschlan zu bekommen, sollte Frau Künast sich das nächste Mal nicht täglich in Funk und Fernsehen zeigen. Man hat als noch unschlüssiger Wähler gemeint, daß die Grünen nur aus Frau Künast und manchmal H.Trittin
besteht.
Ich als Hesse bin auf alle Fälle sehr zufrieden. Wasdabei rauskommt
wissen aber nur die Götter oder der
Geist im Kürbiskopf.
Hallo Brigitte,
nichts gegen Frau Merkel als Bundeskanzlerin. Aber sowohl die CDU/CSU als auch die FDP haben deutlich genug angekündigt, dass sie beabsichtigen, den Atomkonsens zu kippen. In Anbetracht des absolut ungelösten Problems mit dem zum Teil über viele Mio. von Jahren strahlenden Atommüll, der damit verbundenen Gefährdung unzähliger zukünftiger Generationen, der permanenten Gefahr eines GAUSs sowie der akuten Gefährdung des Fortbestands unserer Gesellschaft durch terroristische Anschläge auf AKWs ist ein solches Vorhaben unverantwortlich. Deshalb bin ich alles andere als zufrieden mit dem Wahlergebnis - auch wenn ich es genau so befürchtet habe.
Eine Regierungskoalition unter Beteiligung der SPD hätte gewährleistet, dass der Atomausstieg wie geplant fortgesetzt wird. Das hätte mich auch weiterhin ruhig gehalten. Gegen eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke werde ich jedoch notfalls auch wieder auf die Straße gehen! Bezüglich der zu erwartenden notwendigen Aktionen gegen den Klimawandel zeigen die FDP, die CDU/CSU wie auch die SPD aus meiner Sicht gefährliche Defizite, da sie meinen, sie könnten die im IPCC Report 2007 genannte kritische "plus 2 Grad" Marke ausreizen. Damit riskieren sie, dass wir (wie auch der Rest der Menschheit!) im Notfall nach oben keinen Reaktionsspielraum mehr haben. Leider sieht es diesbezüglich in den Köpfen der Verantwortlichen der anderen Industiestaaten auch nicht anders aus. Deutschland hätte da unter einer offensiven Führung von Frau Merkel die Chance gehabt, etwas zu bewegen. Ich fürchte jedoch, dass diese Chance grob fahrlässig vertan wurde.
Erst nach dem Umgang mit den existentiellen Fragen für die Sicherheit und das Überleben der Menschheit folgen auf meiner Prioritätenliste die weiteren Pläne der zukünftigen Bundesregierung. Was die uns einbringen werden, das werden wir wohl über kurz oder lang erfahren.
@Gerd:
Mich wundert es immer wieder, dass manche Leute den Unterschied zwischen der Bundestagswahl und den Landes- oder Kommunalwahlen nicht verstehen. Bei Kommunalwahlen geht es in der Regel um völlig andere, regionale Schwerpunkte, als bei Bundestagswahlen. Anhand von Äußerungen der Vertreter der Grünen und der FDP zu den Themen in der Stadtteilkonferenz Lehe, könnte ich mir für die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung z.B. eher eine Koalition aus FDP und Grünen vorstellen, als eine weitere Legislaturperiode mit der CDU und/oder der SPD. Andererseits ist die FDP wegen ihrer Atompolitik bei der Bundestagswahl ein rotes Tuch für mich. Lieber hätte ich statt dessen die SPD in der zukünftigen Regierung gesehen. Und was Frau Merkel als bisherige und zukünftige Bundeskanzlerin angeht: Leider gehört sie der "falschen" Partei an. Vor ihrer Zeit gab es jedenfalls schon Bundeskanzler, mit denen ich weitaus weniger zufrieden war, und nach ihren ersten Reaktionen auf den IPCC Klimareport 2007 hätte ich sie glatt wählen können. Leider ist von dieser ersten Euphorie nicht mehr übrig geblieben, als ein Minimalkompromiss zwischen der letzten Bundesregierung und den verschiedenen Lobbys, denen ihr Profit wichtiger ist als die Zukunft des Planeten Erde. Oder haben die etwa bisher noch nicht verstanden, dass ein "weiter so wie bisher" die Lebensbedingungen auf dem einzigen Planeten, über den wir und alle noch folgenden Generationen der Menschheit als Lebensraum verfügen, unaufhaltsam in den Ruin treibt?
Gruß,
Jürgen
Norbert aus Maintal zu
Kommentar von JUWI und Atomausstieg
Ich vertete die Meinung, daß man den Atomausstieg nur für einen ganzen Kontinent wie z.B. Europa und beiEuropa sogar die nahe angrenzenden Länder aus Vorderasien und Afrika zum kpl. Atomausstieg zwingen muß. Deutschland alleine ist für die Katz, da wir mittendrin liegen und bei evtl. großen Unglücken nicht geschützt sind. Wir exportienen Atomwerke in andere europäischen Länder und selbst sollen wir unsere schließen. Es ist zum LACHEN !!!! Das Gleiche gilt für Waffen. Deutschland ist ein sehr großes Waffen-Exportland. Früher - ich bin nicht sicher auch noch Heute - waren wir einer der größten Minenlieferanten. Dies nur
nebenbei.
Jürgen, was den Ausstieg aus der Atomkraft angeht, stimme ich Dir voll und ganz zu, deswegen habe ich sie ja auch nicht gewählt. Aber noch schlechter hätte ich es gefunden, wenn die SPD drangeblieben wäre, denn die haben nur eine grosse Klappe und bringen auch nichts auf die Reihe. Sie hatten ja Zeit genug das Thema zu bearbeiten. Ich denke, dass Angela Merkel weiterhin versucht die Klimapolitik voranzubringen auf ihre eigene Art und Weise. Es nützt auch nichts, wenn alle raus rufen und es wird doch nichts.
lieben Gruss
Brigitte
Norbert, irgendeiner muss immer den Anfang machen. Ich halte das Argument, dass wir dann Strom aus den Nachbar-Atomkraftwerken kaufen oder dass die sich ins Fäustchen lachen und lustig weitermachen nicht für gut. Dann gibt es nie ein Ende.
Wenn ich an Schröders No zum Einsatz unserer Soldaten im Irak denke, so war das wirklich mutig und da war mir die SPD sogar einmal sympathisch. Es hat vielleicht nicht wirklich viel gebracht, aber das würde ich mir von Angela Merkel z.B. auch wünschen. Und wie gesagt, wenn einer nicht den Anfang macht, passiert gar nichts.
liebe Grüsse
nach Maintai und ich freue mich über die rege Diskussion.
Brigitte
Hallo Brigitte,
du kannst ja gegen die SPD in der Großen Koalition der letzten Bundesregierung sagen was du willst, aber wäre die SPD nicht in der Bundesregierung vertreten gewesen, dann hätten der Herr Huber und sein Kollege Herr Beckstein von der CSU, sowie einige weitere Damen und Herren aus der CDU schon viel früher dafür gesorgt, dass die CDU am Atomkonsens sägt. Zumindest "DAS Thema" hat die SPD also sehr wohl "bearbeitet".
Bei der Bearbeitung anderer SPD-Themen ist sie von ihrem Koalitionspartner CDU vier Jahre lang behindert worden. Ich sage nicht, dass alles besser gekommen wäre, wenn die SPD das Sagen gehabt hätte. Ich denke jedoch, dass ihre Kompromisse in der Großen Koalition sowie die unsozialen Auswirkungen der Agenda 2010 (Hartz-IV, Rente mit 67) der SPD jetzt das Genick gebrochen haben. Ebenso werden die Verluste der CDU gegenüber der Bundestagswahl 2005 wohl zumindest teilweise ebenfalls auf Eingeständnisse gegenüber ihrem Koalitionspartner zurückzuführen sein. Hätten die beiden Koalitionspartner ihre unterschiedlichen Standpunkte in der Öffentlichkeit offensiver vertreten, dann wäre das Wahlergebnis möglicherweise anders ausgefallen. Aber heutzutage sind ja alle nur noch darauf bedacht, nach außen hin "Friede, Freude, Einigkeit" zu demonstrieren.
@Norbert: Wenn du sagst, dass man den Atomausstieg nicht nur auf Deutschland begrenzen darf, sondern mindestens auf "einen ganzen Kontinent", dann hast du meine volle Zustimmung. Ich gehe da sogar noch weiter: Nach der internationalen Initiative zur Abrüstung der Atomwaffen (Atomwaffensperrvertrag) ist es dringend an der Zeit, zu einem internationalen Abkommen über den Ausstieg aus der Atomenergie zu kommen. Weltweit! Ein solches Abkommen muss darauf ausgerichtet sein, die Atomkraftwerke schnellstmöglich weltwelt abzuschalten: Jeder weitere Tag, an dem irgendwo auf der Welt ein Atomkraftwerk betrieben wird, birgt die Gefahr eines weiteren Super GAUs wie den im Jahre 1986 in Tschernobyl. Jeder weitere Tag lässt den strahlenden Atommüllberg weiter anwachsen. Weltweit gibt es dafür bisher kein einziges geeignetes Endlager, und es ist nicht davon auszugehen, dass es das jemals geben wird.
"Lass' ma' erst mal die Anderen aus der Atomkraft aussteigen - dann können wir uns ja irgendwann vielleicht auch mal dazu durchringen." ist der falsche Ansatz. Wenn alle so denken und handeln, dann wird das nie etwas.
Und: Handeln können wir bei uns - nicht in Vorderasien oder in Afrika. Wenn Deutschland mit dem Atomausstieg ernst macht, dann haben wir gute Argumente, um auch andere Staaten zu überzeugen.
Außerdem ist es eine Tatsache, dass ein ähnlich organisierter Terrorangriff auf die deutschen Atomkraftwerke, wie der auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001, unser Land in eine radioaktiv verseuchte Wüste verwandeln würde, und dass die angrenzenden Länder in Europa durch radioaktiven Staubeintrag gefährdet wären. Ich habe mir das nicht ausgedacht. Nachzulesen kann man das u.a. in der Studie "Mythos Atomkraft" der Heinrich Böll Stiftung auf Seite 13 (www.duh.de/uploads/media/Mythos_Atomkraft_01.pdf). Selbst die Atomkraftbetreiber und die Bundesregierung haben diese Gefahr bereits vor 2007 erkannt (nachzulesen bei Tageschau.de: "Nebelwände gegen Terrorpiloten", www.tagesschau.de/inland/meldung6828.html).
Trotzdem wollen die Energiekonzerne mit Unterstützung der neuen Bundesregierung die Atomkraftwerke weiter betreiben. Und das, obwohl es immer ernstzunehmendere Drohungen islamistischer Terrornetzwerke gegen Deutschland gibt.
Künstlichen Nebel zum Schutz eines Atomkraftwerks gegen einen Luftangriff halte ich übrigens für ähnlich effektiv, wie der Tipp aus den 1950er Jahren, sich gegen den Einschlag einer Atomrakete mit einer über den Kopf gehaltenen Aktentasche zu schützen.
Aus meiner Sicht ist die Nutzung der Atomkraft zur Energiegewinnung in höchstem Maße verantwortungslos. Würde Deutschland verantwortungsvoll handeln, dann würde es die Atomkraftwerke sofort abschalten.
Gruß,
Jürgen
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