Sonntag, 5. September 2010

Sarrazins Buch ein Geschichtszeichen?

Ich bin wirklich gespannt, ob sich das bewahrheitet, was Norbert Bolz, seines Zeichens Philosoph in der Sendung von Anne Will sagte. Dass das Buch von Sarrazin sich zu einem Geschichtszeichen entwickelt. Nimmt die Politik wirklich die Kritik von Herrn Sarrazin und der Bevölkerung ernst und ändert sich etwas in der Migrationspolitik? Ich glaube nicht, denn ich bin wie Herr Bolz der Meinung, dass sich wahrscheinlich nichts ändert, weil die Politik sich inzwischen viel zu weit vom normalen Bürger wegentwickelt hat. Das Buch von Kerstin Heisig "Das Ende der Geduld" hat auch nichts verändert, obwohl sie sehr genau die Probleme unserer Integrationspolitik beschrieben hat. Nur hat sie es leise getan und hat am Ende wahrscheinlich keinen Ausweg gesehen, als den Freitod zu wählen. Es ist eben wirklich nicht einfach, in unserer Gesellschaft die Wahrheit zu sagen, wenn sie keiner hören will. Insofern müssen wir Herrn Sarrazin vielleicht am Ende doch dankbar sein, aber das würde mir wirklich schwerfallen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Salut Brigitte,
Ich weiss nicht ob wir ihm dankbar sein müssen, er argumentiert wie auch in Holland und Belgien die Rechten, die die Lösung aller Probleme in der Ausgrenzung einer definierten Bevölkerungsgruppe sehen. In Deutschland haben sich diese Leute bis jetzt kleiner gehalten als in den anderen europäischen Ländern, aus einer historischen Erfahrung heraus. Es musste kommen und jetzt geht es darum, die Missstände anzugehen und solchen Menschen nicht dauernd Plattformen zu bieten für ihr braunes Gesülze.

Weserkrabbe hat gesagt…

@Gaby, ja so sehe ich das auch. Aber schlimm finde ich schon, dass er so viele Unterstützer hat. Ich dachte, dass wir wenigstens ein bisschen aus der Vergangenheit gelernt hätten, aber viele fallen immer wieder auf solche Rattenfänger rein. Man sollte ihn einfach totschweigen und ihm nicht noch die Bühne dazu liefern. Und genau das mache ich jetzt auch.

liebe Grüsse
Brigitte

Elke hat gesagt…

Was ist daran so schwer, jemandem dankbar zu sein, der Missstände aufdeckt, auch wenn man im Großen und Ganzen eine andere Meinung vertritt? Man muss doch heutzutage fast für jeden dankbar sein, der noch seine Meinung laut kundtut. Viel schlimmer wären konspirative braune Umtriebe im Untergrund - oder? Und das ist doch genau das, wovor wir uns tatsächlich fürchten müssen. Genau wie vor einer gewalttätigen linken Revolution, wenn sich in der Politik nicht grundsätzlich was ändert. Es bringt doch nichts am Wahltag von der Urne weg zu bleiben oder sich zwischen Pest und Cholera entscheiden zu müssen, während man den Rest der Zeit möglichst nichts hören und nichts sehen will.
Lieben Gruß
Elke