nach der Bambi-Verleihung habe ich heute Nacht noch umgeschaltet auf Markus Lanz und konnte kaum fassen, was ich dort hörte. Thema war wohl unter anderem der Handel und die Korrumption zwischen den Apothekern, den Ärzten und der Pharma-Industrie. Dort herrscht inzwischen ein Handel, der jedem, der an Krebs erkrankt ist oder war oder in Zukunft erkranken kann, den Glauben an alles verlieren läßt. Es ist wohl gang und gäbe, dass sich Apotheker in Billigländern mit Krebsmedikamenten eindecken und diese dann hier mit den Krankenkassen abrechnen als wären es die Originalmedikamente, die ihnen verschrieben wurden. Eine Kontrolle, ob diese Medikamente wirklich die Substanzen enthalten, die sie enthalten sollten, findet nirgends statt. Da ja zur Zeit der eine Apotheker-Fall in den Medien dauernd gezeigt wird, der die Medikamente bearbeitet und gepanscht hat, sagte ein Patient in der Sendung, dass auch nach diesem Fall keine einzige Apotheke kontrolliert wurde, ob dort auch so ein Mißbrauch geschieht, obwohl er seit einem Jahr solche Kontrollen fordert und wohl auch eine kostengünstige Lösung für dieses Problem genannt hat. Des weiteren wurde gesagt, dass Apotheker und auch Pharmavertreter den Onkologen die Praxen einlaufen, um von ihnen die hochpreisigen Krebsrezepte zu bekommen. Bei den teuren Krebsmedikamenten, die bis zu 100.000 € pro Rezept wert sein können, kann sich der Patient wohl nicht die Apotheke selbst aussuchen, sondern die Rezepte werden von den Onkologen direkt an die Apotheke Ihres Vertrauens (oder derjenigen, die am meisten dafür zahlt) weitergegeben. Ich dachte, ich höre nicht richtig als ich von dieser Verfahrensweise hörte. So langsam glaube ich wirklich an gar nichts mehr in unserem Land. Man muß sich doch nicht mehr wundern, dass so viele Leute sich nur noch um sich selbst kümmern und denen im Prinzip alles wurscht ist. Aber dieser Gedanke kam mir nur kurz, denn ......
auf der anderen Seite war ich bei der Bambi-Verleihung total beeindruckt von 2 Preisträgern bzw. 3 Preisträgern. Die beiden ersten waren zwei Schwestern aus Bali, die mit 12 Jahren angefangen haben, ein Projekt in Bali anzugehen, dass Bali von Plastiktüten befreien sollte. Inzwischen sind die beiden schon ein paar Jahre mit diesem Projekt in der ganzen Welt bekannt und haben Millionen von Mitstreitern gewonnen, die alle versuchen die Welt von Plastiktüten zu befreien. Diese beiden tollen Schwestern zeigten mal wieder, dass es doch ganz wichtig ist, dass man wirklich den ersten Schritt gehen muß, um eine Sache zu ändern, die einen stört. Ganz klein sollte man in seinem eigenen Umkreis anfangen und nicht immer sagen: Man müßte ..... und es dann doch nicht tun (wobei ich mich selber nicht ausnehme, dass ich das auch ab und zu ganz gerne mache).
Die andere Preisträgerin, die mich sehr beeindruckt hat, war eine Krankenschwester, die auf einer Intensivstation für kranke Demenz-Kinder arbeitet. Ich hatte bis dahin überhaupt noch nie etwas von Demenz-Kindern gehört und so saß ich dann nur Rotz- und Wasser heulend vor dem Fernseher. Dass es solche Menschen gibt, die diese Kinder betreuen und das mit ihrer ganzen Liebe und von ganzem Herzen tun, ist einfach nur großartig und da wird ein geklautes Portemonnaie einfach nur völlig nebensächlich (für mich jedenfalls). Wenn ich solche Sachen sehe, bringt mich das immer wieder ganz schnell auf den Teppich zurück und obwohl ich mich natürlich schon darüber geärgert habe, denke ich in so einem Fall von Kinder-Demenz eigentlich nur: Mein Gott, was müssen die Eltern solcher Kinder mitmachen und die Kinder natürlich selbst auch.
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