Mittwoch, 24. Juni 2009

"Die zweite Frau" mit Monica Bleibtreu

Heute abend im TV der letzte Film, den Monica Bleibtreu gedreht hat. Ein sehr guter Film. Und in diesem Film spielte sie eine krebskranke Frau, die dann auch noch stirbt. Für mich war sie eine tolle Schauspielerin, aber ich frage mich schon, wie man sich fühlt, wenn man selbst krebskrank ist und dann so eine Rolle spielt. Was geht in so einem Menschen vor, geht die Leidenschaft für die Schauspielerei soweit, dass man vor gar nichts mehr halt macht, keine Grenzen mehr kennt und sogar den eigenen Tod, der in diesem Fall ja real auch schon in Sichtweite war, spielt? Ich weiss nicht, wie ich das finde. Irgendwie bewundere ich das, aber andererseits denke ich auch, muss das sein. Wie denkt Ihr darüber? Ist das grosse Schauspielkunst oder ist es makaber und übertriebene Eitelkeit?

1 Kommentar:

juwi hat gesagt…

Hallo Brigitte,

ich habe natürlich keine Ahnung, was ihre Motive waren, angesichts ihres eigenen Endes eine solche Rolle zu übernehmen. Aber vielleicht wollte sie damit ja versuchen, ihrer Nachwelt damit etwas mitzuteilen?

Die Menschen und ihre Motive sind verschieden. Es gibt Rentner, die meinen nach einem Leben harter Arbeit wäre es an der Zeit, die Hände in den Schoß zu legen. Die setzen sich dann in ihren Sessel und sind nach kurzer Zeit tot. Andere finden neue Hobbys und neue Freunde, sind voller Pläne, und hatten bis zu ihrem Tode ein erfülltes Leben - oft bevor sie alle ihre Träume leben konnten.

Ähnlich wird es sich auch mit todkranken Menschen verhalten. Die einen geben sich auf und sterben innerhalb kürzester Zeit. Andere kämpfen verbissen, versuchen in der ihnen verbleibenden Zeit so viel wie möglich zu erreichen, und ringen dem Sensenmann so noch einige zusätzliche Monate oder auch Jahre ab.

Ich habe das Gefühl, die Zahl der Menschen, die das Glück haben, diese Welt heute noch eines natürlichen Todes verlassen zu können, nimmt immer weiter ab. Nach meinen Beobachtungen im Familien-, Verwandten- und Bekanntenkreis ist der Tod aufgrund irgendeiner Krebserkrankung oder etwas ähnlichem schon eher der Normalfall. Da macht man sich natürlich manchmal so seine Gedanken. Ich denke, solange die Schmerzen erträglich bleiben und auch die anderen Aspekte es zulassen würden, und solange ich noch Pläne hätte, würde ich kämpfen.

Gruß,
Jürgen