Freitag, 26. Juni 2009
Gestern im Fernsehen
Ein Bericht über die kurische Nehrung im Dritten hat mir gut gefallen und was mir aufgefallen ist, da gab es doch tatsächlich einen Leuchtturmwärter, der seinen Job schon seit über 35 Jahren ausübt und seit den letzten 11 Jahren sogar noch zusammen mit seiner Frau. Irgendwie schien es mir, als wenn die Welt dort stehengeblieben ist und es noch einen Landstrich gibt, in dem die Tradition aufrechterhalten wird. Wo gibt es das heute noch, dass man in ein und denselben Job 35 Jahre arbeitet. Für die jetzige und nächste Arbeitsgeneration wird das unmöglich sein. Und dann auch noch einen Job zusammen mit der Frau ausüben zu können? Ja, das sind nun wirklich Relikte aus vergangenen Zeiten. Heute muss man mehrere Job auf einmal ausüben, Beziehungen können meist nur am Wochenende gelebt werden und meistens auch nur über grössere Distanzen aufrecht erhalten werden. Was waren das nur für schöne Zeiten, als man noch in dem Ort, in dem man wohnte auch Arbeit finden konnte und wenn man wollte ein Leben lang dort wohnen, arbeiten und eine Familie gründen konnte. Heute ist das alles nicht mehr möglich, man muss der Arbeit hinterher ziehen. Nur in den seltensten Fällen bekommt man eine enigermassen sichere Arbeitsstelle, so dass man auf dieser Grundlage auch Pläne für die Zukunft schmieden kann. Heute heisst es überall, Du musst flexibel sein, rasten heisst rosten und Arbeit bekommt nur derjenige, der bereit ist, alles zu geben, nicht nur seine Freizeit, nein man muss auch immer zu den Besten gehören, Mittelmass bedeutet Abstieg in die Unterschicht.
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2 Kommentare:
Hallo Brigitte,
schade, dass ich das übersehen habe. Ich sehe mir des öfteren diese meistens sehr interessanten Dokumentarfilme im Dritten an.
1997 war ich beruflich zwei Mal mit einem Luftmesswagen in Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg. Wir haben dort einmal während zwei Wochen in den Sommermonaten und einmal während zwei Wochen in den Wintermonaten zusammen mit unseren russischen Partnern und weiteren Projektpartnern aus anderen europäischen Staaten die Luftqualität gemessen.
Bei meinem zweiten Aufenthalt in Kaliningrad, hatte ich am Wochenende vor unserer Abreise die Gelegenheit, mit einem unserer Projektpartner an die Ostsee und auf die Kurische Nehrung zu fahren. Das Zentrum von Kaliningrad wird von schäbigen uniformen Plattenbauten dominiert. Nur am Stadtrand haben einige Villen aus ostpreußischer Zeit die letzten Züge der "Festung Kalinigrad" beim Angriff der russischen Armee im Zweiten Weltkrieg überstanden. Diese Villen wurden damals zum Teil von reichen Russen mit viel Liebe zum Detail renoviert. Sobald wir aus der Stadt heraus waren, gab es nur noch diese leicht hügelige Landschaft. Als wir an die Ostsee kamen, gab es dort die alten Seebäder mit zum Teil noch recht gut erhaltenen alten Gebäudebeständen, Strände, Dünen ... - Seit dem habe ich eine Ahnung, was die Alten Leute bewegt, die nach dem Krieg von dort vertrieben wurden oder flüchten mussten.
Die beeindruckensten Dünen meines Lebens habe ich dann auf der kurischen Nehrung gesehen: Ein Gebirge aus Sand war das. Eingentlich hätte ich so etwas eher in der Sahara erwartet, als in Europa. In den Kiefernwäldern auf der Nehrung soll es wilde Elche geben. Wir haben aber keinen zu sehen bekommen. Und dann gibt es da noch die alten Fischerdörfer aus deutscher Zeit. Als ich die sah, hatte ich das Gefühl, das dort die Zeit stehen geblieben ist.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich einmal die Möglichkeit haben könnte, das alles mit eigenen Augen zu sehen. Während der Zeit des Kalten Krieges war das Kaliningrader Gebiet ja millitärisches Sperrgebiet.
ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
Jürgen
ich kann juwi nur beipflichten, die fahrt vor jahren nach kaliningrad usw. wird unvergesslich bleiben.
mit einem busunternehmen aus der nähe, die dort die richtigen verbindungen haben, vitamin B ist sehr wichtig.
die sendung hab ich mir auch angesehen, weil wir demnächst sehr viel besuch aus klaipeda erwarten...
litauen kaum in dem beitrag aber zu kurz.
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