Sonntag, 5. Juni 2011

Anne Will

Habe mich gerade wieder tierisch aufgeregt über das Gequatsche von Leuten, die keine Ahnung von Pflege haben in der Sendung. Die Lehrerin sagt am Anfang, sie muß 24 Std. für ihren Mann da sein und dann auf einmal kann sie allen ihren Hobbys nachgehen usw.. Die türkische Pflegerin, die angeblich 230 angestellte Pflegerinnen hat und auch nur Müll redet und eine Frau Niejahr, die überhaupt keine Ahnung hat. Dann noch die beiden Männer, die auch nicht direkt betroffen sind. Alle reden klug daher und sagen nichts. Der einzige, der was vernünftiges gesagt hat war der Herr "Müller".

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Leider habe ich die Sendung nicht gesehen. Aber vermutlich hätte ich mich da auch aufgeregt. Über dieses Thema können wirklich nur Leute reden, die direkt betroffen sind oder waren.

Elke hat gesagt…

Ich hab's leider nicht gesehen. Mal schaun, ob ich eine Aufzeichung im Internet finde.
Lieben Gruß
Elke

Brigitte hat gesagt…

Doch, ich habe mir den Tatort angesehen und ich habe mir auch - völlig außerplanmäßig, denn ich schaue da sonst einfach nicht rein - auch die Anne-Will-Sendung angesehen.

Ich kann nicht anders, ich muss dir recht geben. Am meisten Wissen hatte sicher der neue Gesundheitsminister, das kann ja auch nicht anders sein. Von seiner immensen Erfahrung her habe ich das auch nicht anders erwartet.

Zu dem Thema: Die Pflege sollte schon von Fachkräften ausgeführt werden. Aber, ich finde es unglaublich, dass in diesem Land so wenig Möglichkeiten zur Pflege zuhause geboten sind, die bezahlbar wären. Für einfache Haushaltsdienste können auch Hausfrauen etc. eingestellt werden. Aber es darf z. B. nicht vorkommen, dass alleinstehende Demenzkranke nur morgens und abends von Pflegefachkräften versorgt werden und dann ganz alleine sind. Was könnte da alles geschehen.

Herr "Müller" hatte recht, man kann nicht 8.000 - 10.000 Euro für eine Rundumpflege bezahlen, außer man wäre derart betucht. Aber man dürfte auch nicht kriminalisiert werden, wenn man versucht, das Problem human, so wie er es getan hat, zu lösen. Hat der zu Pflegende nicht genügend Mittel zur Verfügung, dann werden die Kinder angegangen. Und da zeigt es sich wieder einmal, dass die, die sparen, die Dummen sind. Hat man nichts, dann übernimmt der Staat.

Frau Niejahr hatte aber einen sehr wichtigen Gedanken, den man nicht unbeachtet lassen sollte. Wir werden künftig viele Singles haben, Familien, die die Arbeit und die Kosten gar nicht mehr übernehmen können, denn sie haben selber zu kämpfen.

Ein überdachtes System, ein menschlicheres, ist schon lange überfällig.

Lieben Gruss, Brigitte