Dienstag, 6. September 2011

Es ist schwer von eingefahrenen Gewohnheiten wieder weg zu kommen

Jeden Tag lesen wir neue Berichte über Betrügereien in Lebensmittel und man könnte meinen, dass heute fast jedes Lebensmittel davon betroffen ist ( siehe auch vorangehenden Post). Aber was tut man dagegen? Eigentlich müsste man ja sein gesamtes Kaufverhalten umstellen und nur noch auf selbsthergestellte oder Bio-Produkte umstellen, wobei da natürlich auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber so einfach ist das natürlich nicht, wenn man jahrzehntelang nur ins nächstbeste Supermarktregal gegriffen hat und davon nun die Finger lassen soll. Klar, man versucht sich qualitätsbewußter zu ernähren, greift hier und da mal zum Bio-Produkt, aber im großen und ganzen bleibt man bei den eingelaufenen Schuhen bzw. Produkten. Nehmen wir als Beispiel das Eis. Vor kurzem habe ich einen Bericht darüber geschrieben, dass im gekauften Speiseeis aus dem Supermarkt schon lange keine Sahne mehr ist und ansonsten auch nur künstliche Aromastoffe. Fazit: man kauft nur noch beim Italiener seines Vertrauens, der das Eis noch auf herkömmliche Weise herstellt, wobei man das natürlich auch nicht immer kontrollieren kann, oder man macht sein Eis selber. Nachteil, man hat nur eine Sorte oder eben nur eine Waffel mit ein paar Kugeln zum sofortigen Verzehr. Das gleiche gilt mit den Bio-Hühnern (auch vorangegangener Post). Hier sind nur grössere Mengen bestellbar, für einen Single wie mich schwierig und nur mit erheblichen Mehraufwand zu bewerkstelligen. Ich glaube, das einzige was uns überbleibt ist, langsam Schritt für Schritt auf natürliche Lebensmittel umzustellen und beim Einkaufen zumindest die Inhaltsstoffe eines jeden Produktes zu überprüfen. Ist natürlich ein erheblicher Mehraufwand an Zeit und die Familie muss auch erst noch überzeugt werden, was für mich ein noch größeres Hindernis ist, weil auch dort die Gewohnheiten eingefahren sind und man nicht so ohne weiteres bereit ist, auf natürliche Lebensmittel umzustellen. Das Argument meines Vaters "Ich bin auch mit diesen Lebensmitteln 90 Jahre alt geworden und noch relativ fit" muss man erst einmal entkräften können. Er ärgert sich zwar auch immer über die kleingedruckten Mengenangaben der Inhaltsstoffe und dass in den meisten Produkten nicht die angepriesenen Inhaltsstoffe vorhanden sind, aber auf Bio umstellen und evtl. auch noch mehr dafür zu bezahlen, das ist dann doch wieder etwas anderes und da werden dann gleich wieder die schwarzen Schafe der Bio-Branche als Argument gebracht. Was tut man dagegen? Ich für mich bin jetzt zu der Einstellung gekommen, dass ich ganz alleine für mich versuche, das Beste aus dem Ganzen zu machen. Das heißt, ich versuche mich umzustellen und aufzupassen und wie heißt es doch immer so schön. Steter Tropfen höhlt den Stein. Mehr ist im Moment nicht möglich.

10 Kommentare:

juwi hat gesagt…

Hallo Brigtte,

(ich schon wieder) ... - da die Sache mit den chemischen Zusätzen in den Nahrungsmitteln und mit den Fertiggerichten erst nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Anfang nahm, ist dein 90-jähriger Vater nur diesen Einflüssen nur etwa während der Hälfte seines Lebsns ausgesetzt gewesen. In unserem Falle betrifft das schon fast unser gesamtes Leben, wobei die Menge ja im Laufe dieses Zeitraums erst langsam zugenommen hat. Die heute lebenden Kinder werden von Beginn an und während ihres gesamten Lebens mit der geballten Kraft dieses Chemie-Mists bombardiert.

Und: Bei allem, was uns schadet, kommt es in erster Linie immer auf die Dosis und zusätzlich auf die individuelle Widerstandskraft unserer Körper an. Ich denke, diese Erkenntnis sollte eigentlich ausreichen, um das Argument deines Vaters zu entkräften.

Gruß,
Jürgen

beby-piri hat gesagt…

meine Liebe, da hab ich es zur Abwechslung mal einfach, Kartoffeln aus eigenem Boden, Früchte um das Haus, Brot aus eigenem Getreide und selbst im Holzofen gebacken, Schafe die dir die Ohren voll bähen, obwohl ich Rindfleisch bevorzuge..... herzlich Piri

Anonym hat gesagt…

Liebe Brigitte, ja es ist schwer heute mit den Lebensmittel , ich probiere raus zu finden so wie es geht wa sgut wäre , nur muss ich auch mein Gedlbeutel beachten ... ich merke wie das in ein fass ohne boden ausartet jetzt schon . Mein Haushalt geld muss schon mehr sein.. doch gesundheit soll wichtig bebleiben in erste Linie.
Doch alles geht auch nicht, ich vertraue auch kein Bio mehr also bin auch da vorsichtig geworden. Warum muss eigentlich dieser Lebensmittelhandel so skrupelvoll sein .. da wird zu viel gespritzt, da werden chemiesiche Hammer benutzt usw...egal ob aus dem Ausland oder Inland , die Schwarzen Schafe gibt es imemr noch viel zu viel und unsere Gesundheit bleibt auf der Strecke ...
Ich probiere so gut wie möglich einzukaufen und muss sagen nicht immer gelingt mir das leider...
So wie du schreibst man das beste draus machen und nicht nach geben.
*Meine kämpferische Ader geht auf jagt*

Lieben Gruss Elke

GZi hat gesagt…

Ja, da hast Du recht... man kann nur schrittweise und für sich selber beginnen und insofern bin ich froh, dass ich zumindest die eigenen Eier, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Tomaten, Gurken und Zucchini habe... immer öfter greife ich auch zu Bio - aber bei dem Fleischkonsum meines Liebsten bin ich machtlos... (und unsere Gummibärchengier ist sciher auch nicht gerade gesund ;-))

Anonym hat gesagt…

Salut Brigitte
ich finde, juwi hat Recht was die Argumente eines 90 jàhrigen anbelangt: keine Wachstumshormone während seiner Kindheit und Jugend, keine Farbstoffe, keine Emulgatoren, Konditionierer, Geschmacksverstärker usw. Den ganzen Dreck den wir z Zt zu essen bekommen, hat er erst als alter Mensch bekommen und da baut man seinen Körper ja nicht mehr auf und deshalb ist es auch nicht so schlimm.
Zu Deinem Argument: steter Tropfen höhlet den Stein: die Canyon beweisen, dass das eine sehr gute Taktik ist, damit kann man schliesslich Berge versetzen

Ina hat gesagt…

Ja, liebe Brigitte, das ist nicht einfach. Ich beschäftige mich seit Jahren mit den Inhaltsstoffen - auch von Kosmetik. Bei mir hat das 1996 angefangen als ich Krebs hatte und unbedingt etwas tun wollte, um zu überleben, da der Krebs schon ein sehr fortgeschrittenes Stadium hatte. Jetzt seit über 7 Jahren (seit ich meinen Mann kenne)macht das darauf Achten noch mehr Sinn, da es meinem Mann auch sehr wichtig ist. Wir ziehen also an einem Strang.
Für Dich ist es schwieriger, wenn überzeugende Argumente nichts nützen. Aber ich find es gut, dass Du es nun für Dich selber machen wirst.
Ja, es ist eine bodenlose Frechheit, was uns teilweise in unseren Lebensmitteln angeboten wird.
Wir gucken sehr oft auf die Oekotest Seite. Auch wenn die Tests etwas kosten, das ist es uns wert, um ein wertvolles Produkt zu kaufen.
Ich wünsche Dir einen schönen Nachmittag, hoffentlich mit GENUSS und nicht mit CHEMIE :o).
Lieb Ina

Kadele hat gesagt…

Moin Brigitte,

wir in der Südostheide haben es noch vergleichsweise gut, da es hier viele Hofläden (auch mit entspr. Bio-Zertifikaten) gibt; sicher ist es auch die Nähe zum Wendland, die dafür sorgt, daß dieser Markt hier schon seit langem ein fester Bestandteil in der Lebensmittelversorgung ist.
Du warst ja selbst in Lüder mit dabei !
Wir nutzen das immer mehr und geniessen das auch entsprechend.

Zu den Inhaltsstoffen: ich halte die Deklarationspflicht für gut, nur wer kennt sich denn damit wirklich aus ? Hier wird die Unsicherheit des Konsumenten auch ausgenutzt !
Und solange in den Lebensmittelbeilagen der Tageszeitungen fast nur noch "extra billig" angeboten wird, fördert das natürlich die Erzeugung der Lebensmittel unter enormen Kostendruck mit allen negativen Konsequenzen.
Viele Menschen kochen auch schon gar nicht mehr selbst oder können das gar nicht bzw. machen sich um das Essen kaum Gedanken...
Liebe Grüße
Kadele

Brigitte hat gesagt…

Ich will jetzt nicht besonders klug sein, aber für uns habe ich schon lange festgestellt, dass in vielen Produkten Dinge enthalten sind, die uns ganz einfach nicht wohl tun. Und von daher machen wir sogar unser Eis selber, mit Joghurt und Früchten, Honig. Schmeckt sogar viel besser als gekauftes. Die Inhaltsstoffe von Joghurt, da wusste ich ebenfalls schon lange Bescheid. Untersuchungen diesbezüglich hatten mich immer schon interessiert und ich habe, wenn möglich, alles verfolgt. Nicht von ungefähr versorgen wir uns so weit wie irgend möglich selber. Natürlich, wir schlachten auch keine Kuh, aber ich kaufe Fleisch im Hofladen meines Vertrauens.

Völlig falsch fände ich es, wenn man nun fanatisch die Leute zwingen wollte, ihre Angewohnheiten zu ändern. Du machst das schon richtig, indem du für dich versuchst umzustellen und zu achten, was du isst. Das ist ein sehr guter Weg!

Kindern kann man gute Ernährung anerziehen, und ich hoffe, dass das heute auch in den Kindergärten praktiziert wird.

Lieben Gruß, Brigitte

Anonym hat gesagt…

Salut Brigitte,
Meine Kinder hatten alle eine Zeit mit irgendwelchen Allergien zu tun als sie klein waren .Aus der Zeit stammt meine"Manie" die Zutatenliste zu studieren. Von daher weiss ich dass nicht immer das drin ist was drauf ist und dass es fast nichts zu kaufen gibt, wo keine unerwünschten Zutaten drin sind. Wenn der Erdbeeryoghurt nur vom Rote Beete Saft rosa ist, dann haben wir Glück gehabt, aber die Farbe Orange hat immer Pustel und Pickel hervorgerufen: ich habs satt die Zutatenlisten zu studieren und die E s zu déchiffrieren, also kaufe ich weissen Yoghurt (habe keine Möglichkeit ihn selber zu machen) und mache einen Klax selbstgemachte Marmelade rein und es gibt keine Pustel ;-)

Anonym hat gesagt…

Norbert aus Maintal dazu:
ich bin Jahrgang 42 meine Frau Jahr-
gang 40 sind als Baby und Kind nach dem Krieg im Dreck mit Dreck groß ge-
worden und haben gegessen was es gab.Von Allergien usw. keine Spur.In der heutigen Zeit schaut man viel zu viel auf BIOprodukte, die auch nicht besser sind wie normale Lebensmittel. Wir leben nach dem Motto:Wer 100 Jahre raucht lebt lang
Wenn ich bei den verschiedensten Talkshows über gesunde Ernährung und Lebensmittel dieses dumme Gewäsch von Fachleuten anhöre und die dann auch noch Bücher darüber schreiben ( immer sehr gute Reklame bei Talkshows) schwillt mir der Kamm. Viele glauben aber noch daran. Beim Einkauf sieht es dann aber ganz anders aus. Wo wird Fleisch gekauft, doch meistens nicht beim Metzger sondern beim Supermarkt. Dort be-
zahlt man für 1 kg Kotlett 5 E beim Metzger 10 Euro. Oder die Kinder gehen zu MCDonald oder Burger King mit Genehmigung der Eltern.Was bekommt man da: SCH..... !!!!! Aber die Eltern müssen nicht groß kochen. Gemüse und Salat macht Arbeit.
Gruß Norbert aus Maintal