Donnerstag, 29. August 2013

Rabenmütter ...

ein Film heute im MDR über Frauen, die ihren Mann und ihre Kinder verlassen haben. Ich fand diesen Film sehr interessant. Beim Anschauen fiel mir immer wieder auf, dass auch ich leicht geneigt bin, diese Frauen als Rabenmütter zu bezeichnen, obwohl sie vielleicht wirklich gute Gründe für ihr Weggehen hatten. Dabei kann ich diese Situation ja überhaupt nicht beurteilen, da ich keine eigenen Kinder habe. Trotzdem fällt es mir schwer zu verstehen, dass eine Mutter ihre Kinder verläßt. Der Film war sehr gut gemacht und er wies auch darauf hin, dass es gang und gäbe sei, dass die Väter ihre Kinder verlassen und kein Mensch ihnen deshalb ein Leben lang Vorwürfe macht oder sie Rabenväter nennt. Und auch die Frauen, die dort gezeigt wurden waren nicht unsympathisch und man kann nicht sagen, dass sie sich die Entscheidung leicht gemacht hatten. Sie begründeten ihre Entscheidung auch damit, dass sie ihre Kinder sehr lieben und sie der Meinung wären, dass es den Kindern bei dem Vater besser gehen würde, als wenn sie sie aus der gewohnten Umgebung herausnehmen würden. Und trotzdem kam bei mir immer wieder ein bitterer Geschmack hoch und irgendwie verurteile ich diese Frauen doch. Geht es Euch genauso oder habt Ihr Verständnis für solche Entscheidungen? Das würde mich mal interressieren.

4 Kommentare:

Elke hat gesagt…

Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber das ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich habe mir darüber schon oft Gedanken gemacht, weil ich an mir erlebt habe, wie einem alles über den Kopf wachsen kann. Trotzdem - meine Kinder zu verlassen, das wäre für mich undenkbar gewesen. Sogar als ich in der schlimmsten Depression steckte und der Suizid ein möglicher Ausweg schien, war es die Sorge um meine Kinder, die mir das schlichtweg unmöglich gemacht hat. Aber natürlich fragt man sich, warum das Verlassen bei Männern so viel eher tolerieert wird. Und eine echte Antwort, die mich befriedigen würde, habe ich bis heute darauf nicht gefunden. Was bleibt, das ist für mich sicher das Gefühl als Mutter mit dem Kind, das man in sich getragen hat, einfacher viel intensiver verbunden zu sein als es ein Vater je sein könnte.
LG - Elke

Anke hat gesagt…

Liebe Brigitte,
mit der Bezeichnung " Rabenmutter " war und bin ich sehr vorsichtig, denn man muss abwägen,aus welchen Gründen sie das machen. Ich habe schon einige Berichte darüber gesehen und immer wieder beteuerten die Mütter, das es ihnen sehr leid getan hat, es aber keinen anderen Ausweg gab, es aber für das Kind auf jeden Fall besser war.

Den Film habe ich nicht gesehen.

Dir wünsche ich ein schönes und erholsames Wochenende.
Liebe Grüße, Anke
PS Ganz herzlichen Dank für die wunderschönen Bilder.

Brigitte hat gesagt…

Den Film habe ich leider nicht gesehen, dazu war ich einfach zu müde.

Ein Urteil über Frauen, die ihre Kinder verlassen, will ich mir nicht erlauben. Keine Mutter tut das einfach so, sie hatten sicher Gründe. Jene auch, die du hier beschrieben hast. Es kommt ganz sicher auf den einzelnen Fall an.

Und ja, das ist mir auch längst aufgefallen - wie viele Väter verlassen einfach Frau und Kinder. Und kein Mensch sagt hier - Rabenvater! Männer dürfen einiges, das Frauen nie verziehen wird.

Du stößt immer interessante Probleme an. Ich hoffe, dass dir einige nun schreiben und sich äußern!

Herzliche Grüße, Brigitte

kelly hat gesagt…

moin brigitte,
wer nur rechte und keine pflichten kennt ist egal ob vater oder mutter nicht geeignet kinder zu haben.
liebe und vorbild (ich glaube von pestalozzi und zwar in der reihenfolge) vermitteln, wie denn...
wenn ein kind verlassen wird, wie soll es je wieder vertrauen,
verantwortung lernen.
die sendung hab ich nicht gesehen und kann nur aus meiner befindlichkeit heraus urteilen.
vielleicht gab es für die verlassenen kinder auch eine liebevolle oma die ihren aufgaben gerecht wurde...