Mittwoch, 8. März 2017

Das kann's doch wohl nicht sein ....

Da pflegt eine Frau schon jahrzehntelang ihren an Demenz erkrankten Mann und nun da ihre Kräfte zu Ende gehen, bekommt sie keine Unterstützung? Für mich unverständlich. Es ist doch nicht der einzige Fall von einem Demenzkranken, der den Drang hat, immer wieder wegzulaufen oder auch aggressiv zu werden. Da müßte es doch längst besonders geschultes Personal für geben und auch entsprechende Einrichtungen. Da kann man sich nicht immer auf die Grundrechte berufen wie Selbstbestimmung o.ä.. Da muss es Ausnahmen geben, denn der Mann soll ja nicht dauernd weggesperrt werden, sondern evtl. nur tagsüber. Und vollpumpen mit sedierenden Medikamenten geht auch nicht. Da gibt es bestimmt auch Mittelwege, nur braucht das besonders ausgebildetes Personnal und eben auch entsprechende Einrichtungen. Für soviel unnützes Zeugs ist Geld da, aber für solche Problemfälle nicht. Das gibt einem immer mehr zu denken.

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Schon vor Jahren habe ich in Demenzfortbildungen gesessen, wo auch Leute aus dem Bereich Bremen vertreten waren. Mit anderen Worten: Personal für Demente gibt es auch in Bremen und umzu.

Ich habe in einer Residenz gearbeitet, die einen sogenannten geschützten Bereich hatte. Die Türen waren nicht verschlossen, aber die Dementen trugen Armbänder, ähnlich Armbanduhren, die einen Alarm auslösten, wenn sie den Bereich verlassen wollten.
Eine Freundin von mir leitet eine Tageseinrichtung für Demenzkranke in Hessen, es ist nicht die einzige. Und hier in Rheinland-Pfalz in meiner Region fallen mir auf Anhieb auch gleich mehrere ein.
Zudem gibt es die Möglichkeit, sich ausgebildete Leute (man nennt sie Betreuungsassisten nach SGB §87 b) zur Entlastung ins Haus zu holen. Es gibt selbständige Betreuungsassistenten, aber auch welche, die für die amtulanten Dienste arbeiten.
Die Krankenkassen stellen im Rahmen Pflegeversicherung monatliche Beträge für Demenz zur Verfügung.

Weserkrabbe hat gesagt…

@Gis Ela: vielen Dank für die Info, aber müsste das nicht hier auch bekannt sein oder von den zuständigen Behörden oder Ämtern angeboten werden? Ich glaube nicht, dass die Ehefrau beratungsresistent ist, wenn das aber doch der Fall sein sollte, dann ist ihr halt nicht zu helfen. Auf jeden Fall denke ich, dass sie jetzt vielleicht Hilfe finden wird.

liebe Grüsse
Brigitte

Unknown hat gesagt…

Hallo Brigitte,
die Pflegekassen refinanzieren die Betreuungskräfte. JEDES Altenheim muss - ich hab jetzt nicht mehr die genaue Zahl im Kopf - für ca. 15 Bewohner eine Vollzeitkraft einstellen. Diese Kräfte sind ausschließlich für die Beschäftigung mit den Dementen da und dürfen weder pflegen noch hauswirtschaftliche Arbeit verrichten. Es gibt Häuser, die gern drüber wegsehen und die Mitarbeiter für Hilfsarbeiten in Küche und Pflege mißbrauchen. Aber das ist nicht die Regel.
Seit 2017 müssen die Heime sogar palliative Betreuungsangebote installieren - nur so angemerkt. Betrifft aber natürlich nicht die Dementen.

Als mein Vater 2008 in Oldenburg Pflege benötigte, bin ich von der Mitarbeiterin, die für Pflegeausstattung zuständig war, direkt darauf angesprochen worden, ob er dement ist. Ich habe einen Termin mit ihr und unserem bereits ausgeguckten ambulanten Dienst vereinbart und gemeinsam sind wir durch das Haus meines Vaters gegangen und haben besprochen, was umgebaut werden muss und welche Kosten in welcher Höhe von der Kasse übernommen werden.
Wenn man keine Tageszeitung abonniert hat: Fast überall werden diese kostenlosen Zeitungen verteilt, wo über die Stadtteile berichtet wird, kirchliche Nachrichten eingetragen sind, Notdienste Apotheke und Ärzte, Sprechstunden der Bürgermeister usw. In diesen Blättchen findet man auch, wo man Pflegestützpunkte findet. Die Leute, die sich da organisiert haben, sind - neben den Krankenkassensachbearbeitern - sehr hilfsbereit und helfen bei allem, was nötig ist, wenn man einen Pflegefall in der Familie hat.

Die Leute, die in Not sind, sollten sich vielleicht öfter mit den entsprechenden Stellen - hier z. B. die Krankenkasse - in Verbindung setzen, anstatt sich direkt an die Zeitung zu wenden.

LG

Brigitte hat gesagt…

So was Ähnliches ist mir auch bekannt.