Dienstag, 31. August 2010

Traurig aber wahr

Mit provokanten Thesen kann man richtig Kohle machen. Ich fasse es nicht, da kommt so ein Sarrazin daher, zieht rassistisch so richtig vom Leder und schwuppsdiwupps steht er an erster Stelle der Bestsellerliste. Was uns Deutschen davon bleibt ist, dass das Ausland uns wieder in die rechte Ecke schiebt, was dem Provokateur bleibt sind wahrscheinlich viele viele Euros.
Aber vielleicht hat dieses ketzerische Buch ja auch wirklich etwas Gutes.
Es wird über die Schwachstellen im System diskutiert und es werden hoffentlich auch Massnahmen ergriffen, um  Herrn Sarrazin zu beweisen, dass unsere Migranten mit entsprechend früher Förderung intelligenzmässig uns Deutschen in nichts nachstehen, sondern im Gegenteil,  uns durch ihre Mehrsprachigkeit in Zukunft bildungsmässig wahrscheinlich überholen werden. Und dann gucken wir Deutschen auch wieder dumm aus der Wäsche, weil wir uns doch immer für die Intelligentesten halten.

3 Kommentare:

kelly hat gesagt…

moin brigitte,
ich bin entsetzt und sauer, dieser herr hat einen wichtigen job, den sollte er ernst nehmen und nicht seinen namen mit einem buch vermarkten.
wer es geschrieben hat und ob er es in allen passagen selber gelesen hat?

der andere eintrag von dir, danke!
auf fischtown bin ich auch richtig stolz.
meine palästinesischen gäste fanden brhv. immer schöner als bremen, sie sollten jetzt mal diese boomstadt sehen...
glg kelly

Anonym hat gesagt…

Salut Brigitte,
Ein kleiner Trost : Der Herr Sarkozy übertrifft in seinen fremdenfeindlichen Massnahmen ja bei weitem das Geschwätz von Herrn Sarrazin. Sarkozys Vater kam ja auch als Emigrant nach Frankreich.
Anscheinend wählen sogar die Inder die länger in UK sind als ihre armen Verwandten, rechte Politiker mit der Begründung das Boot sei voll nachdem sie drin sind....
So nett ist der Mensch zu seinem Nächsten: nach mir die Sintflut...

juwi hat gesagt…

Hallo Brigitte,

ich habe die letzte Woche auf der Sail Bremerhaven genossen - nicht zuletzt wegen des internationalen Flairs. Ich arbeite mit Kollegen aus vielen Nationen.

Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen: Aufgrund der rasanten medialen und verkehrstechnischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte leben wir heute in einer globalen Welt, und Deutschland ist bereits Einwanderungsland, seit nach dem Krieg die ersten Gastarbeiter aus Italien, Portugal/Spanien oder der Türkei kamen. Damit müssen wir uns arrangieren, ob wir wollen oder nicht.

Sozialer Sprengstoff hat sich seit Kohl und Schröder bereits genug in unserem Land angehäuft. Die Wespen zündeln kräftig weiter - und dann kommt noch dieser (ich sag's lieber nicht) mit seinem schlauen Buch und seinen thumben Thesen. Statt dass "wir Deutschen" uns von Teilen der Gesellschaft - zu der gehören auch die Zuwanderer! - zu distanzieren müssen wir aktiv auf diese Leute zugehen.

Gruß,
Jürgen