Samstag, 12. Februar 2011

Überrascht?

Hab ich's doch immer gesagt, die Tischmanieren lassen zu wünschen übrig. Aber dass ein Viertel aller Eltern aus den unteren sozialen Schichten ihren Kindern nicht mal mehr beibringen, mit Messer und Gabel zu essen, hat mich dann doch ein bisschen verwundert. Andererseits ist auch das nicht überraschend, wenn man die Tischmanieren vieler Eltern schon heute sieht. Aber sehr überrascht war ich dann doch, dass mehr als die Hälfte der Kinder zwischen 8 und 12 Jahren sich bereits selbst etwas kochen können ohne fremde Hilfe. Aber die Erklärung ist da wohl auch naheliegend. Immer mehr Eltern sind berufstätig und sind nicht zuhause, wenn die Kinder von der Schule kommen und dann lernen sie es vielleicht in Einrichtungen, die für solche Kinder da sind. Hier bei uns in Bremerhaven-Lehe haben wir so eine Einrichtung, die sich um Kinder aus sozial schwachen Familien kümmert und ihnen quasi spielerisch das Kochen beibringt. Eine tolle Sache!

2 Kommentare:

Elke hat gesagt…

Ich fürchte, wenn man selbst aus einer Gesellschaftsschicht kommt, in der Tischmanieren und ähnliche Gewohnheiten selbstverständlich sind, dann kann man es sich oft gar nicht vorstellen, dass es in anderen Familien ganz anders zugehen kann. Den Kindern tut man nicht Gutes, wenn viele Regeln, die bei uns immer noch gefragt sind, überhaupt nicht mehr vermittelt werden. Aber ich denke, dass es das auch früher schon gab, nur vielleicht nicht so häufig. Traurig ist das schon. Ich war neulich mal wieder in einem Discounter im Ostteil von Unterliederbach einkaufen, den man leider als Problemgegend bezeichnen muss und habe wieder nur den Kopf geschüttelt, wie manche Eltern dort mit ihren Kindern umgehen bzw. was sie ihnen vorleben. Da muss man sich dann über die Kinder nicht wundern.
LG - Elke

Anonym hat gesagt…

Salut Brigitte,
Finde ich gut so eine Initiative, wo die Kinder kochen lernen. Viele Eltern können selber nur mikrowellen und nicht mal mehr ein Ei kochen. Der ritualisierte Umgang miteinander (Manieren)sowie die Sprache sind eben die Indikatoren aus welcher Schicht man kommt. Kann man nichts machen, finde ich persönlich auch nicht schlimm, weil man es ändern kann. Schlimmer finde ich wenn die Benachteiligung der Kinder aus armen Schichten schon mit der Schwangerschaft beginnt: Rauchen, Fertignahrung oder Mangelernährung der Mutter, Drogen usw. Wenn das Kind schon dadurch geschädigt ist und das geht ja dann weiter dann kommt es auf schlechte Tischmanieren auch nicht mehr an.