Sonntag, 25. November 2012

Wiedersehen oder Abschied?

Das war es, was ich dachte, als ich am Donnerstag  für nur einen Tag in meiner alten Wahlheimat Bad Vilbel ankam. Wie immer in den letzten Jahren fuhr ich dort hin zu meinen Kontrolluntersuchungen, die ich immer noch dort machen lasse,  um so auch mal wieder die alten Freunde zu treffen. Da ich dieses Mal nur eine Nacht dort bleiben konnte, war das Treffen mit den Freundinnen auch nur kurz auf einen Kaffee und das war's dann auch schon wieder. Bad Vilbel ist eine einzige große Baustelle und so hatte ich schon ein bisschen das Gefühl der Entfremdung. Der Ort, an dem ich fast 20 Jahre so gerne gelebt hatte, war nicht mehr mein Ort, obwohl sich dort gar nicht so viel verändert hat. Ich fand es komisch, dass ich mehr so ein Abschiedsgefühl als ein Wiedersehensgefühl hatte. Und irgendwie ging es mir auch mit den Freundinnen so. Als ich dann noch kurz vor der Abfahrt ein paar Fotos machte, dachte ich so bei mir, wer weiß, wann ich nochmal wieder hierher komme. Die Kontrolluntersuchungen könnte ich auch hier machen lassen und es ist schon immer wieder ein großer Aufwand für die paar Stunden. Und um länger dort zu bleiben, ist man irgendwie doch schon zu weit weg von diesem Ort und auch von den Freunden. Ich weiß nicht, ob Ihr das nachvollziehen könnt. Vielleicht war es aber auch nur das Wetter, das alles so trübsinnig gemacht hat, vielleicht sollte ich das nächste Mal im Sommer dort hinfahren und dann sehen wie es mir damit geht. Aber nun habe ich es wieder einmal hinter mir. Das Ergebnis der Untersuchung war auch gut und nun warte ich mal ab, wie es mir im nächsten Jahr geht, ob ich wieder hinfahre oder zuhause bleibe.




10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

O ja das kenne ich auch von früher, es ist einfach nicht mehr stimmig und du hast es jetzt bemerkt!
Mal abwarten wie es nächstes Jahr wird vielleicht fühlst du dann wieder anders aber ich denk mal dieses Bauchgefühl war schon richtig!

Schönen Sonntag wünsche ich dir!
Lieben Gruss Elke

Doris hat gesagt…

Ich kann das sehr gut nachvollziehen, mir ist es auch schon mit Orten so ergangen, an denen ich längere Zeit gelebt hatte und auch mit Menschen. Plötzlich stellt man fest, dass man sich mit der Zeit und der Entfernung anders weiterentwickelt hat, die Vertrautheit ist nicht mehr da. Und wenn das so ist, sollte man sich das auch eingestehen und diesen Abschnitt mit sicherlich Wehmut loslassen. Vielleicht empfindest du das ja auch wirklich anders im nächsten Sommer und dann kannst du immer noch entscheiden, wie du es damit hälst. Dir noch einen schönen Sonntag. Lieben Gruß

Elke hat gesagt…

Ja, im Stadtzentrum geht's tatsächlich rund und sieht nicht sehr gemütlich aus. Dass du tatsächlich für deine Untersuchungen von Bremerhaven zu uns runter in den Süden kommst, das finde ich beachtlich. Auf die Idee käme ich sicher nicht, das ist ja eine kleine Weltreise - alle Achtung.
Herzliche Grüße
Elke

Anonym hat gesagt…

Alles hat seine Zeit.
Herzlichen Gruß - Manna

Anonym hat gesagt…

Das verstehe ich sehr gut. Mir geht es so mit Stuttgart. Dort bin ich groß geworden und in die Schule gegangen. Bis vor zwei Jahren bin ich gerne zu den Klassentreffen gefahren und dann gings mir wie dir. Was mache ich da eigentlich? Es ist nicht mehr meine Stadt und die ehemaligen Freunde werden mir langsam fremd.

Brigitte hat gesagt…

Erst mal - froh bin ich, dass alles gut ist!

Dann: Kann ich sehr gut verstehen! Ging mir schon mehrfach so, man kehrt zurück an Orte, die man geliebt hat und stellt enttäuscht fest - mir gefällt's hier gar nicht mehr! Das ist nichts Schlimmes, sondern wahrscheinlich hat die Verklärung nachgelassen, und man befindet sich auf dem Boden der Realität.

Probiere es vielleicht im Sommer nochmals. Wobei ich das schon nicht mehr täte. Manchmal muss man auch einen Schlussstrich ziehen.

Schönen Abend und lieben Gruß, Brigitte

Anonym hat gesagt…

und wo ist dieser Ort belegen?


margareta

Weserkrabbe hat gesagt…

@Margareta: Der Ort ist in der Nähe von Frankfurt am Main. Ich habe dort fast 20 Jahre gewohnt und in Bad Homburg gearbeitet.

lieben Gruß
Brigitte

Anonym hat gesagt…

Salut Brigitte,
Mit den alten Orten und den alten Freunden geht es mir genauso. Die Zeit bleibt halt nicht stehen und Mensch und Stadt ändern sich. Wenn Du nicht mehr gerne hingehst und es nur noch Pflicht oder Routine ist würde ich nicht mehr hingehen. Auf der anderen Seite aber ist es nicht wurscht wo und bei wem Du die Kontrolluntersuchungen machen lässt und dann würde ich es mir doch wieder zweimal überlegen, nicht doch wieder hinzufahren. Das ist ja Vertrauenssache und dann würde ich mit Distanz nicht knausern.

kelly hat gesagt…

hallo liebe brigitte,
überall wird gebaut und trotzdem gibt es nicht genügend wohnungen.
das baugeld ist sehr günstig und zinsen bei den banken unter der inflationsmarke.
interessante fotos hast du eingestellt, das fachwerkhaus ist ein sahnestück, die büchereibrücke eine tolle idee und das parkfoto ist schon verlockend.
trotzdem verstehe ich die entfremdung, es ist auch zuviel geschehen in der letzten zeit.
beim nächsten mal mag alles wieder vertraut und heimilig sein und du wirst deinen serganten vermisst haben ;).
lg kelly