Arm gegen Reich - wird Deutschland immer ungerechter ...

Gregor Gysi gegen Carsten Maschmeyer das versprach gestern abend eine interessante Diskussion und so war es dann auch. Dass ich nicht unbedingt eine Anhängerin von Carsten Maschmeyer bin, können sich bestimmt viele denken, aber auch bei Gysi hatte ich bisher immer so meine Bedenken bei den Dingen, die er öffentlich sagte. Oft sprach er mir aus dem Herzen, wenn er die große Armut in Deutschland und der Welt anprangerte und vehement Mindestlöhne für alle forderte. Auf der anderen Seite erinnere ich mich noch gut an die SED und auch an deren Ende, wo dann auf einmal viele Millionen Parteivermögen irgendwie unauffindbar waren. Gysi wurde damals vorgeworfen,  er sei aktiv an der Verschleierung des SED-Parteivermögens beteiligt gewesen und habe im Putnik-Deal versucht, mit Hilfe der KPdSU SED-Gelder ins Ausland zu verschieben, um sie vor dem Zugriff staatlicher Stellen zu sichern. Was damals dann rausgekommen ist, weiß ich nicht, aber ganz koscher war die Sache nicht.

Sich nun als Vertreter der Armen auszugeben, das habe ich ihm nie so ganz abgenommen und ich hatte Recht. Denn der Knall kam ganz zum Schluß in der Sendung. Da nämlich machte Carsten Maschmeyer  Gysi den Vorwurf, er sollte sich doch nicht als Robin Hood der Armen ausgeben,  denn er selbst hätte ihm vor einigen Monaten einen Brief geschrieben und ihn gebeten, ob er ihm mit meinen Kontakten helfen könnte, damit ein Mandant von ihm wieder an sein Vermögen i.Höhe von ca. 43 Millionen Euro Gold kommen könnte, dass die Schweiz ihm genommen hätte. Maschmeyer sagte dann noch, dass Gysi als Vertreter der Armen dann doch wenigstens soviel Moral haben sollte und solche Mandanten nicht vertreten sollte.

Dies war natürlich ein Schlag unter die Gürtellinie, aber wenn es so war und Gysi hat dies anschließend bestätigt (zwar heruntergespielt mit den Worten, dass der Mandant jetzt Hartz IV - Empfänger wäre und er ihn davon befreien wollte), dann bestätigt mich dieses wieder in meinem Mißtrauen Gysi gegenüber. Auf der einen Seite das Kapital bekämpfen und es auf der anderen Seite anwaltlich vertreten, das geht meiner Meinung nach nicht. Insofern sind die beiden gar nicht so weit von einander entfernt und es hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.

Aber eine Tatsache bleibt bestehen: Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Deutschland wird immer ungerechter!