Mittwoch, 15. Oktober 2014

Notfallversorgung

Gestern war ich bei einem total interessanten Vortrag über Notfallversorgung, der als Themenabend von unserem Verein ESG angeboten wurde. Dr Klaus-Gerrit Gerds ein Facharzt, der das schon 30 Jahre neben seiner Praxis macht, hat uns dieses Thema so lustig und gleichzeitig so interessant nähergebracht, dass ich froh bin, dass ich zu diesem Abend gegangen bin. Während meiner Berufstätigkeit war ich in meiner Firma immer Ersthelfer und hatte so schon laufend Fortbildungskurse, so dass ich glaubte, eigentlich immer noch up-to-date mit meinen Kenntnissen zu sein. Aber, dass sich soviel schon wieder verändert hat, hätte ich nicht gedacht. Früher mußten wir immer an Puppen üben wie z.B. die stabile Seitenlage geht und wie die Wiederbelebung nach einem Atemstillstand versucht wird. Na ja, an der stabilen Seitenlage hat sich nicht viel verändert, aber bei der Wiederbelebung. Viele haben ja immer Angst, ob man im Notfall so etwas auch könnte oder richtig macht und nichts verkehrt macht. Also, heutzutage kann man nichts mehr verkehrt machen wie man hier in diesm Spot schön sieht. Und die Mund-zu-Mund-Beatmung fällt auch weg. Also traut Euch, wenn Ihr helfen könnt.

Und wenn man dann noch die herumstehenden Gaffer noch fragt, ob irgendjemand weiß, wo der der nächste Defibrillator hängt, dann hat man alles richtig gemacht, denn auch den kann jeder bedienen und man kann gar nichts falsch machen. Für mich war das alles sehr interessant und neu zum Teil und ich hoffe, dass das auch immer mehr bekannt gemacht wird, damit keiner mehr Angst haben muss, dass er etwas falsch machen könnte.

Es wurde auch gesagt, dass man den ärztlichen Bereitschaftsdienst Tel. 116117 (bundesweit) eigentlich immer nur bei Lappalien anrufen sollte, ansonsten immer die 112 und die entscheiden wie weiter vorgegangen wird, ob ein Notarzt oder Krankenwagen kommt. Auch sollte man nie einen Patienten selber ins Krankenhaus fahren, es sei denn, es handelt sich wirklich nur um eine kleine Sache, denn so muss man sich in die Reihe der dort bereits Wartenden anschließen, während man als Krankenwagenpatient immer "Vorfahrt" hat. War mir so auch nicht klar, denn ich habe meinen Vater oft ins Krankenhaus gefahren, wo wir dann immer stundenlang warten mußten, bis wir dran kamen, obwohl es meinem Vater oft nicht gut ging, aber er wollte nie mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Heute würde ich das nur noch bei kleineren Sachen machen, wo es auf Wartezeit nicht ankommt.

Und übrigens ein tolles Geschenk zum runden "älteren" Geburtstag oder Diamantene Hochzeiten u.ä. wäre z.B. ein Defibrillator. Kostet ca. € 950 und wenn die Kinder oder viele Gäste sich das teilen, könnte man damit vielleicht ein Leben retten. Ich finde so etwas sinnvoller als sonst irgendwelche Sachen, die im Alter oft sowieso nicht mehr gebraucht werden. Ich kann mich gut erinnern, dass mein Vater immer sagte, ich brauche nichts, ich habe alles. Und wenn ich dem mit einem Defillibrator gekommen wäre, wäre er sicherlich begeistert gewesen, denn davor hatte er immer Angst, dass er einen Herzinfarkt bekäme und keiner ihm schnell helfen könnte. Unser vortragender Arzt hatte einen solchen von seinen Kindern zum 60. Geburtstag geschenkt bekommen und ich fand das eine Superidee. Kann man sich ja mal durch den Kopf gehen lassen, oder?

2 Kommentare:

Brigitte hat gesagt…

Dieser Artikel hat mich sehr interessiert, denn auch ich habe höchste Zeit meine Kenntnisse aufzufrischen. Das werde ich sofort in Angriff nehmen.

Auch die Idee mit dem Defibrillator als Geschenk - sehr gut. Wenn alle zusammenlegen, dann klappt das. Man bekommt immer viel geschenkt, das kein Mensch braucht.

Liebe Grüße, Brigitte

Cux-Nachtfalke hat gesagt…

Hallo Brigitte,

Dr. Klaus-Gerrit Gerdts ist Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Cuxhaven, also bei uns. Persönlich kenne ich ihn allerdings nicht.

Als DRK Mitglied kann ich es nur unterstützen und jedem Raten einen Erste Hilfe Grundkurs, oder nach ein paar Jahren einen Wiederholungs-Auffrischungskurs zu absolvieren.

Falsch machen kann man wirklich nichts, außer man unternimmt gar nichts. Einen Defibrillator findet man inzwischen in vielen öffentlichen Gebäuden, z.B. Ämtern, Schulen oder Bibliotheken und sie sind sehr einfach zu bedienen, weil sie jeden einzelnen Schritt deutlich und verständlich ansagen.

Ich finde es gut, dass Du zumindest zu diesem Vortrag gegangen bist.

Viele Grüße
Nachtfalke